München liest aus verbrannten Büchern 2021
„München ist bunt!“ beteiligt sich als Mitveranstalter an der Gedenk- und Kunstaktion „München liest aus verbrannten Büchern“ am 10. Mai 2021, 10 – 12 Uhr, Königsplatz vor der Antikensammlung. Aufgrund den geltenden Infektionsschutzmaßnahmen ist es noch unklar, in welcher Form die Lesung stattfinden wird. Bitte informiert Euch über die aktuelle Planung unter https://lesungausverbranntenbuechern.de.
Am 10. Mai 1933, wenige Wochen nach der Machtübernahme der Nazis, beteiligten sich ca. 50.000
Münchnerinnen und Münchner (großenteils Akademiker) an der Bücherverbrennung auf dem
Königsplatz, die von Studenten der Münchner Universitäten (LMU und TU) und deren Rektoren inszeniert wurde.
Verbrannt wurden Bücher von AutorInnen wie Bertolt Brecht, Elisabeth Castonier, Lion Feuchtwanger, Sigmund Freud, Erich Kästner, Irmgard Keun, Heinrich Mann, Erich Mühsam,
Erich Maria Remarque, Anna Seghers, Ernst Toller, Kurt Tucholsky, Arnold Zweig und Stefan Zweig.
Ab März 1933 wurden in Deutschland (in über 90 Städten) und später in den besetzten Ländern Bücher und Bibliotheken verbrannt und vernichtet. Dem folgte die Vernichtung von Menschen und die Zerstörung von Städten und Ländern. In München begann der Terrorakt gegen das angeblich „volkszersetzende Schrifttum“ mit einer pompösen Auftaktveranstaltung im Lichthof der Münchner Universität am 10. Mai 1933. Nach einem nächtlichen Fackelzug durch die Stadt wurden dann auf dem Königsplatz der ‚Verbrennungsakt‘ inszeniert und die „undeutschen“ Bücher der „Reichsfeinde“ ins Feuer geworfen. Viele der 1933 verbrannten Bücher und ihre Autoren sind heute weitgehend unbekannt.
Viele Autorinnen und Autoren schrieben damals für Frieden, Gerechtigkeit, Freiheitsrechte und Menschenwürde für alle.
Gegen Nationalismus, Antisemitismus, Rassenwahn, Militarismus und Rechtsextremismus. Ihr Vermächtnis und diese Texte sind heute so aktuell wie damals.