Am Abend des 26. Septembers 1980 kam es gegen 22:20 Uhr zu einer gewaltigen Explosion an der Nordseite der Theresienwiese. Zwölf Menschen wurden durch die Bombe getötet und 221 Menschen wurden verletzt, 68 davon schwer. Die erlittenen physischen und psychischen Schäden bestimmen zum Teil bis heute das Leben der Opfer sowie ihrer Angehörigen. Die Überlebenden mussten nicht nur einen Umgang mit den Folgen der schrecklichen Tat finden, sondern auch um eine würdige Behandlung durch die Behörden kämpfen. Vier Jahrzehnte lang wurde das Attentat nicht als rechtsextreme Tat eingeordnet, erst im Juli 2020 änderten die Behörden diese Fehleinschätzung.
Anlässlich des 40. Jahrestages wurde am 26.09.2020 die Dokumentation Oktoberfest-Attentat eröffnet. Stellvertretend für die Überlebenden haben Gudrun Lang, Robert Höckmayr, Renate Martinez und Dimitrios Lagkadinos berührende und hoffnungsvolle Worte gefunden: „Der Hauptgrund, warum wir hier sprechen, ist zu erinnern – für die Zukunft. Dazu gehört, die nächste Generation zu mahnen, was Gewalt und Extremismus zu Folge haben. Wir dürfen nicht zulassen, dass Rechtsextremismus unser Zusammenleben vergiftet und bei jungen Menschen Fuß fassen kann. Dazu mahnt uns die Erinnerung an das Oktoberfest-Attentat vom 26. September 1980. […] Und glauben Sie mir eins: Das Leben ist schön.“ Die vollständige Rede der Überlebenden des Oktoberfest-Attentats gibt es hier zum Nachlesen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat ebenfalls auf unsere Verantwortung im Kampf gegen Rechtsextremismus hingewiesen und davor gewarnt, bei rechtsextremen Netzwerken wegzuschauen. Dabei hat er unter anderem den NSU-Prozess, die Drohschreiben des NSU 2.0 sowie die Aufdeckung einer rechtsextremen Chatgruppe innerhalb der Polizei in Nordrhein-Westfalen aufgezählt. Hier geht’s zur vollständigen Rede des Bundespräsidenten.
Die Auseinandersetzung mit dem Oktoberfest-Attentat stellt weiterhin eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar, zu der wir uns ausdrücklich bekennen. München ist und bleibt bunt!