Heute vor 75 Jahren haben US-amerikanische Soldaten 32.000 Menschen in Dachau befreit. Der erste Eindruck, welcher sich ihnen bot, war schockierend – etwa 2300 erschossene und verhungerte Häftlinge in Waggons des Todeszuges aus Buchenwald sowie Hunderte Leichen in Baracken des Konzetrationslagers. Nur die wenigsten Häftlinge konnten sich auf den Beinen halten.
Die amerikanische Kriegsreporterin Martha Gellhorn schreibt dazu später: „Wir überquerten das weite, volle, staubige Gelände zwischen den Gefängnisbaracken und betraten das Lazarett. Im Flur saßen weitere Skelette, und der Geruch von Krankheit und Tod ging von ihnen aus. Sie beobachteten uns, aber sie rührten sich nicht; kein Ausdruck zeigte sich auf ihrem Gesicht, das nur noch gelbliche, stoppelige Haut, über Knochen gespannt, ist.“
Gerade heute – 70 Tage nach dem rechtsextremistischen Anschlag in Hanau – ist das wichtig, sich das erschütternde NS-Verbrechen vor Augen zu führen und diese Erinnerung weiter zu tragen. Wir müssen weiter für Frieden und Freiheit, gehen Hass und Hetze kämpfen!
Die KZ-Gedenkstätte Dachau veröffentlicht am 3. Mai auf ihrer Internetseite schriftliche Grußbotschaften von etwa 30 Überlebenden und Befreiern sowie Video-Grußworte der ursprünglich geplanten Festredner.